Myten über die Nutzung von Wäldern
Mythos 1: Papierproduktion ist Wasserverschwendung
Die Papierindustrie benötigt Wasser für eine Reihe von Prozessen. Lediglich 1 % davon wird dem Trinkwasser entnommen. Die Entnahme und Rückführung von Wasser unterliegen in Deutschland strengen Auflagen. Rechtsgrundlage ist die EU-Wasserrahmenrichtlinie, die strenge Auflagen für die Abwasserbehandlung nach dem aktuellen Stand der Technik vorgibt. Der Einsatz von Wasser ist also für die Papierindustrie nicht nur eine ökologische, sondern auch eine ökonomische Frage. Entsprechend werden auch hier die Prozesse optimiert und die Kreisläufe immer weiter geschlossen. Durch den technischen Fortschritt liegt der Wasserverbauch heute nur noch bei 8,6 Litern pro Kilogramm Papier. Bezogen auf einen Papierbecher sind das 10 Gramm. Können Sie damit einen Mehrwegbecher spülen?
Quelle: Papierfakten, Die Papierindustrie e.V.
Mythos 2: Papierproduktion vernichtet Wälder
In der oft sehr emotionalen Debatte um Papierverpackungen wird oft der Eindruck erweckt, für die Produktion würden ganze Wälder gerodet. Wahr ist: Das Bechermaterial aus europäischer Herstellung besteht heute ganz überwiegend aus PEFC- und FSC-zertifizierten Papier. FSC ist ein Zertifizierungssystem für nachhaltige, ökologisch verantwortungsvolle Waldwirtschaft, die Artenvielfalt und Biodiversität sichert. Der FSC geht auf eine Initiative von Menschenrechtsorganisationen, Umwelt-NGOs wie WWF und Greenpeace sowie von einer Gruppe von Händlern und Industriebetrieben zurück. FSC zertifiziert werden Wälder, die nach strengen ökologischen und sozialen Prinzipien bewirtschaftet werden. Dies bedeutet, dass mindestens genau so viel Holz nachwächst, wie eingeschlagen wird. Dies trägt dazu bei, Wälder langfristig zu erhalten. Aber auch die Erzählung von schwindenden Wäldern entpuppt sich als Mythos, wenn man in Bericht der Bundeswaldagentur nachschlägt: In deutschen Wäldern wächst mehr Holz nach, als genutzt wird. Jährlich wachsen etwa 122 Mio.Kubikmeter Holz nach,von dem aber nur 76Mio. Kubikmeter eingeschlagenwerden. Abzüglich Ernteverluste, Rinde und Totholz, dass im Wald verbleibt, wächst die Waldfläche damit jährlich um 11,2 Kubikmeter je Hektar
Und wussten Sie schon, dass der Bedarf an Holz für die Jahresproduktion sämtlicher Papierbecher für Kaffee und andere Heißgetränke für den deutschen Markt allein in finnischen Wäldern innerhalb von weniger als fünf Stunden nachwächst?
Mythos 3: Papierverpackungen konkurrieren mit langlebigen Holzprodukten
Das Holz für europäische Serviceverpackungen stammt ganz überwiegend aus zertifizierter nachhaltiger Forstwirtschaft nordischer Wälder in Skandinavien. Diese Wälder bilden ein weltweit herausragendes Öko- und Wirtschaftssystem. In den letzten 40 Jahren wuchsen die Bestände um mehr als 40%. Heute werden für jeden gefällten Baum mindestens vier neue Bäume gepflanzt.
Dabei werden hauptsächlich Bruch- Durchforstungsholz sowie Nebenprodukte aus Sägewerken genutzt, etwa kleinere Äste. Bei der Durchforstung nehmen Forstwirte schwächere Bäume oder Windbruch aus dem Wald heraus. Das gibt den übrigen Bäumen bessere Wachstumschancen. Die dickeren Stämme ausgewachsener Bäume, das so genannte Stammholz, ist übrigens viel zu wertvoll für die Papierherstellung. Stammholz wird für den Hausbau oder die Möbelherstellung verwendet.
Durch diese verantwortungsvolle Bewirtschaftung ist das jährliche Wachstum der nordischen Wälder höher als der Verbrauch an Holz. Faserbasierte Serviceverpackungen sind ein wichtiger Teil dieser nachhaltigen Wertschöpfungskette.
Die gesamte europäische Papierindustrie engagiert sich konsequent im Kampf gegen illegalen Holzeinschlag und hält sich streng an die Vorgaben der Europäischen Holzhandelsverordnung, die die Einfuhr von Holz oder Zellstoff aus illegalem Einschlag verbietet.