Verpackungen und Klimaschutz
Häufig wird der Einsatz von Mehrweggebinden mit Slogans wie „Mehrweg ist Klimaschutz“ beworben. Doch lässt sich diese pauschale Aussage aus wissenschaftlicher Sicht nicht aufrecht erhalten.
Eine Studie des Forschungsinstituts RAMBOLL kommt zu dem Schluss, dass Serviceverpackungen aus Papier in der Kategorie Klimaschutz den Mehrwegalternativen sogar überlegen sind. Auch das Umweltbundesamt bestätigt in einer Studie über Einweggetränkebecher: "Papierbecher zeigen in der Wirkungskategorie Klimawandel geringe Umweltlasten".
Für die Klimabilanz von Mehrwegverpackungen im Vergleich zu Serviceverpackungen sind zwei Formen von CO2-Emissionen entscheidend: zum einen die CO2-Emissionen beim Spülen und Trocknen der Mehrweggebinde nach ihrer Verwendung und zum anderen die CO2-Emissionen, die bei der Herstellung der Materialien selbst entstehen.
Einweg- und Mehrwegverpackungen finden am besten im Wettbewerb miteinander die nachhaltigsten Lösungen. Effiektivere Spül- und Trockmungstechniken sowie ein höherer Anteil an Grünstrom im Falle des Gelingens der Energiewende werden die Klimabilanz von Mehrwegverpackungen künftig verbessern. Letzteres gilt genauso für Einwegverpackungen. Die europäischen Hersteller von Serviceverpackungen erhalten ihren Rohstoff überwiegend aus Skandinavien. Der führende Papierhersteller Metsä wird 2030 die erste Papierfabrik fertig stellen, die ausschließlich vor Ort mit regenerativen Energien betrieben wird. Dies wird die Ökobilanz von dort hergestellten Papierverpackungen noch einmal dramatisch verbessern.
In Sachen Nachhaltigkeit ist die Verpackungskette schon viel weiter als viele Denken. Staatliche Diskriminierungen helfen dem Klimaschutz nicht, sie schalten nur den Wettbewerb als Treiber von Innovation und Nachhaltigkeit aus.